Eine Triebfeder für die Entwicklung Schlüchterns

Stadtentwicklungsgesellschaft Schlüchtern (SEG) ist gegründet

Schlüchtern hat jetzt eine Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG). Nach der offiziellen Konstituierung kann die GmbH ihre Arbeit aufnehmen.Die SEG hat das Ziel, die Stadtentwicklung voranzutreiben und die soziale Teilhabe aller Menschen am Schlüchterner Leben zu ermöglichen.Erste Projekte sind der Betrieb der Kindererlebniswelt sowie die Schaffung von bezahlbarem barrierefreien Wohnraum. Bürgermeister Matthias Möller spricht von einer Triebfeder für die Entwicklung der Bergwinkelstadt.

Der Magistrat hatte der Schlüchterner Stadtentwicklungsgesellschaft bereits zugestimmt, jetzt ist die Gründung auch formal erledigt: Die SEG hat einen insgesamt 9-köpfigen Aufsichtsrat und mit dem Wallrother Unternehmensberater Werner Bensing einen Geschäftsführer bestellt. Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller ist Aufsichtsratsvorsitzender der SEG – und voller Vorfreude: „Jetzt können wir loslegen. Ich freue mich riesig darauf!“

Doch wozu genau braucht Schlüchtern eine Stadtentwicklungsgesellschaft? Möller erläutert: „Um endlich eine Antwort auf die Herausforderungen der Stadtentwicklung zu haben.“ Was der Bürgermeister damit genau meint: Der Onlinehandel floriert mehr denn je, die Frequenz in den Innenstädten ist seit Jahren bundesweit rückläufig, die Leerstände nehmen zu, die Mieten steigen in unermessliche Höhen und verwehren manchen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in der Stadt. Es sei daher an der Zeit, neue Konzepte zu denken und umzusetzen, um allen Menschen Möglichkeiten zum Wohnen, Arbeiten und Einkaufen zu geben, betont Möller: „Genau dafür ist die SEG gegründet worden.“

Das erste Projekt der Stadtentwicklungsgesellschaft: der Betrieb der Kindererlebniswelt im Kultur- und Begegnungszentrum. SEG-Geschäftsführer Werner Bensing betont, die Kindererlebniswelt sei ein Baustein, um Schlüchtern langfristig für Familien attraktiv zu machen und die soziale Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. „Die Kindererlebniswelt ermöglicht es Eltern aus allen Schichten, ihre Kinder qualitativ hochwertig und bezahlbar betreuen zu lassen, um sich in dieser Zeit am gesellschaftlichen und politischen Leben intensiver und besser beteiligen zu können – oder einfach mal entspannt einkaufen zu gehen“, sagt Bensing.

Ähnliches gilt für das zweite Projekt: die Schaffung von bezahlbarem barrierefreien Wohnraum. Auch das soll auf dem ehemaligen Langer-Areal stattfinden. Insgesamt sollen in einem ersten Schritt mindestens 16 Wohnungen gebaut werden. Der Mietpreis soll bei maximal 7,50 Euro pro Quadratmeter liegen. Werner Bensing dazu: „Ein Privatinvestor hat kein Interesse daran, ein solches Angebot in bester Lage mitten in der Innenstadt zu schaffen. Das ist zu wenig lukrativ für ihn.“ Der Geschäftsführer ist der Überzeugung: „Auch dieses Projekt ist nur mit einer Stadtentwicklungsgesellschaft realisierbar.“ Auch deshalb, weil die SEG dafür auf Fördertöpfe zurückgreifen kann.

Der große Vorteil der SEG: Sie muss keinen Gewinn erwirtschaften, sie soll lediglich kostendeckend arbeiten. Ganz anders ist das natürlich bei Privatinvestoren, bei denen am Ende idealerweise immer ein dickes Plus unter dem Strich stehen soll. Rathauschef Möller: „Es ist auch völlig legitim und logisch, dass das so ist. Doch das löst die gesellschaftlichen Herausforderungen nicht, vor denen jede Stadt in Deutschland steht.“ 

Abschließend betont Matthias Möller, dass die Stadtentwicklungsgesellschaft ein Erfolg zahlreicher Engagierter ist: „Ohne die tolle Arbeit meines Teams sowie ausnahmslos aller politischen Gremien wäre es nicht möglich gewesen, die SEG so schnell auf die Beine zu stellen“, betont Rathauschef Möller. „Dafür möchte ich mich herzlich bei allen bedanken. Die SEG ist eine Triebfeder für die Entwicklung der Stadt und aller Stadtteile ein! Sie wird dabei helfen, die Stadtentwicklung voranzutreiben und ordentlich Frequenz nach Schlüchtern zu bringen.“

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